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Vorlesung des Buches “Feldpost für Pauline“ von Maja Nielsen

Am Freitag den 23.06.2023 besuchte Maja Nielsen die Achten Klassen unserer Schule und stellte uns ihr Buch „Feldpost für Pauline“ vor, ihr erster Roman, welchen sie für Kinder und Jugendliche zum 90 jährigen Jubiläum des Ende des ersten Weltkrieges im Auftrag des Radiosender WDR schrieb. Normalerweise ist Fr. Nielsen bekannt für ihre Sachbücher, doch für diesen Auftrag wollte sie einen Roman mit einem positiven Ende schreiben.
Das Buch handelt von der Liebesgeschichte von Wilhelm und Pauline, die während dem ersten Weltkrieg in den Jahren 1914-1918 spielt. Als Wilhelm in den Krieg zog und Pauline zurück ließ, schreibt er ihr Briefe, sogenannte Feldpost, von denen manche erst Jahre später bei der Tochter von Wilhelm und Pauline namens Lieschen, eintreffen, die sie aufbewahrt und später ihrer Enkelin, die ebenfalls Pauline heißt, zeigt. Außerdem bewahrt Lieschen das Tagebuch ihrer Mutter und einige andere Erinnerungen aus dieser Zeit auf. Durch die Briefe und das Tagebuch erfahren Lieschen und Pauline, dass sich Wilhelm und Pauline auf einem Cello-Konzert von Wilhelm kennenlernten und sich schnell ineinander verliebten. Als später der Kaiser Österreichs und seine Frau ermordet werden, bricht große Kriegsbegeisterung aus und alle wollen das Abenteuer miterleben, auch Wilhelm und Paulines Bruder Gustav. Kurz bevor Wilhelm die Reise in den Krieg antritt, trifft er sich mit Pauline, jedoch haben sie nicht viel Zeit, um sich zu verabschieden, jedoch genug, um zu wissen, dass sie sich lieben. Wilhelm verspricht ihr zu schrieben und Pauline verspricht auf ihn zu warten.
Maja Nielsen hat uns erzählt, dass sie echte Feldpost besitzt, die sie zur Inspiration für die Briefe von Wilhelm an Pauline nutzte. Diese Briefe aus der Kriegszeit hat sie mitgebracht und 4 Schüler haben sie vorgelesen. In einem Brief schrieb eine Frau namens Marie mehrmals an ihren Mann Otto, ohne zu wissen, dass er längst tot ist und sie schreibt, dass sie keine Ruhe mehr hat. Ein weiterer Brief wurde von einem Arzt geschrieben, der in einem Lazarett arbeitete und einen Nervenzusammenbruch erlitt. Er meint, dass er nicht mehr aufwachen möchte, bis wieder Frieden herrscht.
In einem Feldpostbrief an Pauline erzählt Wilhelm, dass sich die Kriegsbegeisterung bei vielen in Enttäuschung geriet, da ihre neues Leben alles andere als ein Abenteuer ist. Sie verbrachten den Tag in einem Graben mit Blick ins Niemandsland, jedoch hatte einen Freund namens Picolo und dank ihm verlor Wilhelm den Verstand nicht. Weihnachten 1914 schreibt Wilhelm an Pauline, dass er Sehnsucht nach ihr und seinem Zuhause habe. Er erzählt davon, dass die deutschen und die englischen Soldaten zusammen Weihnachten feierten, was jedoch für Ärger bei ihrem Vorgesetzten sorgte.Dies war der letzte Brief der bei Pauline ankam.
In einem Tagebucheintrag von Juli 1915 schreibt Pauline, dass Gustav nach Hause gekommen war, jedoch nicht auf ihre Fragen zu Wilhelm antwortete. Auch in der Zeitung konnte sie nichts über Wilhelm finden. Eines Nachts findet sie ihren Bruder weinend in seinem Zimmer und versucht ihn trotz seiner Abwehr zu trösten. Dabei erzählt er, dass er dem Tod entkam, als er aus einer Erdgrube von seinen Kameraden gerettet wurde und nun Angst vor der Dunkelheit hat. Später hat Pauline vor, sich für den Soldaten einzusetzen und im Lazarett zu arbeiten.
Bei einem Heimaturlaub begegnet Wilhelm Pauline im Lazarett und möchte an ihrer Seite sein, woraufhin sie vereinbaren, in seinem nächsten Heimaturlaub zu heiraten.
Später zieht Wilhelm mit Picolo in die Schlacht in Verdun. Diese ging 10 Monate, in denen jedoch nichts erreicht wurde. Wilhelm schreibt Pauline, dass Picolo und er täglich mit dem Tod rechneten, da sie keine Nahrung hatten. Er schreibt Pauline, dass seine Liebe zu ihr stärker als alle Kanonen der Welt ist.
Im Februar 1917 wurden Picolo und Wilhelm losgeschickt, um Nahrung zu finden. Auf einem Bauernhof wurden sie jedoch von französischen Soldaten entdeckt, da Wilhelm ein Cello spielte, welches er im Haus gefunden hatte. Picolo flieht und Wilhelm bleibt zurück, da einer der Franzosen hoch begeistert von seinem Talent war und nun Wilhelm das Überleben garantierte, indem er ihn gefangen nahm. In Gefangenschaft wird er gut behandelt, wurde 1920 freigelassen und kehrt nach Hause zurück.
Am Ende der Lesung hat Frau Nielsen unsere Fragen beantwortet, in denen wir erfuhren, dass sie 2 Monate gebraucht hatte, um das Buch zu verfassen, dass ihr das Lesen der Feldpost sehr nah ging, aber dass ihr das Schreiben dieses Buches sehr viel Spaß bereitet hat. Außerdem erzählte sie, dass sie schon mehrere Auszeichnungen für ihre Werke erhalten hat, wie zum Beispiel den deutschen Hörspielpreis, den deutschen Jugendliteraturpreis und den deutschen Sachbuchpreis. Sie war offen für all unsere Fragen und verriet uns sogar, dass sie aktuell an einem Roman über die deutsche Mauer schreibt.
Die Lesung kam bei den Schülern sehr gut an.